Billige Kippen auf Kosten unserer Gesundheit
- loupoirrier5
- vor 46 Minuten
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Die EU-Kommission will die Verbrauchersteuer auf nikotinhaltige Produkte anheben und ausweiten. Verschiedene Mitgliedstaaten – darunter Luxemburg – stellen sich ihr in den Weg.

Die EU wagt einen wichtigen Vorstoß: Sie will die europaweite Tabaksteuerrichtlinie überarbeiten, die Mindestsätze der Verbrauchersteuer auf Zigaretten, Drehtabak oder Zigarren erhöhen und auf neue Produkte wie E-Zigaretten und Nikotinbeutel ausweiten. Dieser Schritt ist längst überfällig. Die gegenwärtigen Steuersätze stammen aus dem Jahr 2010, und wie die EU-Kommission mitteilt, liegt der Durchschnittssatz auf nationaler Ebene bereits deutlich über dem EU-Mindestsatz. Deshalb, so die Kommission, habe der europäische Mindestsatz „an Zugkraft verloren, wenn es darum geht, den Tabakkonsum wirksam zu senken“.
Studien belegen immer wieder, dass eine Preiserhöhung eines der – wenn nicht das – wirksamsten Mittel im Kampf gegen das Rauchen ist.
Außerdem schwemmt die Tabakindustrie den Markt mit immer neueren Produkten, die sich oft dezidiert an Jugendliche richten. Der EU-Kommissar für Steuern und Zollunion, Wopke Hoekstra, sagte kürzlich gegenüber dem Medium Politico, die Tabakindustrie manipuliere Kinder und Jugendliche in die Abhängigkeit – mit Produkten in knalligen Farben und süßen Geschmacksrichtungen. Leider hinkt die EU-weite Regulierung der Industrie oft um Jahre hinterher, weshalb Mitgliedstaaten wie Frankreich proaktiv wurden, verschiedene Produkte verboten haben und die Preise für Zigaretten recht hoch halten.
Studien zufolge führt eine Erhöhung des Zigarettenpreises um 10 % zu einem Rückgang des Zigarettenkonsums um etwa 4 %. Bei Jugendlichen fällt dieser Rückgang sogar noch stärker aus. Der Preis bleibt damit ein wirksames Instrument, um die Zahl der Raucher*innen nachhaltig zu senken.
Luxemburg profitiert von billigen Tabakpreisen – doch der WHO zufolge sind mehr als 10 % der Todesfälle in Luxemburg auf Tabak zurückzuführen.
Es ist wichtig, die EU-Direktive auf neue Produkte wie E-Zigaretten oder Nikotinbeutel auszuweiten, da diese gerade bei Jugendlichen sehr beliebt sind und ihre Vermarktung auch gezielt auf junge Menschen ausgerichtet wird.