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Gemeinsames Engagement für ein Génération Sans Tabac

Am Dienstag, dem 8. Februar, kamen Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Luxemburger Organisationen in den Räumlichkeiten der Fondation Cancer zusammen, um sich über die Strategien auszutauschen, mit denen das Ziel einer rauchfreien Generation in Luxemburg bis 2040 erreicht werden kann.



Ein gemeinsames Ziel


Die Initiative Génération Sans Tabac in Luxemburg wurde von der Fondation Cancer ins Leben gerufen und wird von vielen Partnerinnen und Partnern unterstützt. Sie will es den Kindern und Jugendlichen von heute ermöglichen, in einer rauchfreien Welt zu leben und bis 2040 zur ersten „Erwachsenengeneration ohne Tabak“ heranzuwachsen.


Ein weiteres Ziel der Bewegung ist der Schutz der Bevölkerung vor den Belastungen des Tabakkonsums, weiterhin soll der Anteil der rauchenden Bevölkerung bis 2024 auf unter 5 % sinken.


Das anvisierte Ziel soll mit sechs konkreten Maßnahmen erreicht werden. Für deren erfolgreiche Umsetzung ist die Mitwirkungen der gesamten Gesellschaft notwendig.


Eine Strategie für jeden von uns


In den letzten Jahren ist die Zahl der Raucher und Raucherinnen in Luxemburg massiv gestiegen. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt.


Zum Schutz der Bevölkerung vor den Folgen des Tabakkonsums hat die Fondation Cancer gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern eine solide, evidenzbasierte Strategie entwickelt, die auf sechs Maßnahmen beruht.


1. Jährlich beträchtliche Erhöhungen des Preises für Tabak und verwandte Produkte


Die Erhöhung des Tabakpreises mittels Steuererhöhungen – auch für verwandte Produkte wie E-Zigaretten und alle anderen nikotinhaltigen Erzeugnisse – ist nachweislich eine der wirkungsvollsten Maßnahmen im Kampf gegen den Tabak. Der Preis hält Nichtrauchende davon ab, mit dem Rauchen zu beginnen, und motiviert Rauchende dazu, das Rauchen aufzugeben.


Gut zu wissen: Eine jährliche Erhöhung des Tabakpreises/der Tabaksteuern um mindestens 10 % könnte zu einer Senkung der Nachfrage um 5 % führen.


2. Regelmäßige Präventionskampagnen, die verhindern, dass junge Menschen mit dem Rauchen beginnen


Kinder und Jugendliche werden sowohl in ihrem persönlichen Umfeld (Eltern, Familie, Freunde und Freundinnen) wie im täglichen Leben (soziale Netzwerke, Filme, Serien) mit Bildern rauchender Menschen konfrontiert, sodass Rauchen für sie Normalität ist. Die meisten Menschen rauchen ihre erste Zigarette als Jugendliche. Je früher man mit dem Rauchen beginnt, desto größer ist die Abhängigkeit und desto länger wird man durch die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Rauchens belastet. Zum Schutze von Kindern und Jugendlichen ist es also notwendig zu handeln.


Gut zu wissen: Laut der HBSC-LU-Studie 2014 (Factsheet Tabac) waren 50 % der 17- bis 18-jährigen Raucherinnen und Raucher jünger als 15 Jahre, als sie ihre erste Zigarette geraucht haben, und in der Altersgruppe der 18- bis 34-jährigen ist der Anteil der Rauchenden höher als in jeder anderen Gruppe.


3. Verbot von Werbung und Schleichwerbung


Tabakerzeugnisse sind im Alltag ungemein präsent: Sie werden an Verkaufspunkten beworben und sind in Presse, Filmen, Serien und den sozialen Netzwerken immer wieder zu sehen. Damit wird Tabakkonsum als normal wahrgenommen, was sich negativ auf die Bevölkerung auswirken kann.


Gut zu wissen: In Luxemburg ist jede Form von Werbung für Tabakerzeugnisse seit 2006 gesetzlich verboten.


4. Einschränkung der Verfügbarkeit von Tabakprodukten


Supermarktkassen, Tankstellen, Zigarettenautomaten, Kioske und Tabakwarenläden… In Luxemburg kann man an vielen Orten Tabakerzeugnisse kaufen, und viele sind rund um die Uhr geöffnet – in der Woche, am Wochenende und an Feiertagen. Diese ständige Verfügbarkeit fördert den Tabakkonsum und erschwert Erwachsenen den Ausstieg aus der Tabaksucht. Außerdem steigt aufgrund des dichten Netzes aus Verkaufsstellen rund um Schulen die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche mit dem Rauchen beginnen.


Gut zu wissen: In Luxemburg gibt es mindestens 1.100 Verkaufsstellen: 131 Tankstellen, 29 Tabakwarenläden, 225 Supermärkte (ohne Filialen), 710 Zigarettenautomaten.


5. Wirksamer Schutz vor Passivrauchen


Passiver Tabakkonsum ist schädlich für die Entwicklung des ungeborenen Kindes, für Kinder und Jugendliche, aber auch für die erwachsene Bevölkerung. Zum Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren des Zigarettenrauchs müssen darum weitere rauchfreie Orte geschaffen und die bestehenden Anti-Tabak-Gesetze verschärft werden.


Gut zu wissen: In der UN-Kinderrechtskonvention heißt es: „Die Vertragsstaaten gewährleisten in größtmöglichem Umfang das Überleben und die Entwicklung des Kindes.“ Mit Blick auf die Artikel 6 und 24 der besagten Konvention sind die Regierungen rechtlich verpflichtet, Kinder vor den schädlichen Folgen des Tabakkonsums zu schützen.


6. Förderung von Maßnahmen zum Tabakstop und Bereitstellung effektiver Entwöhnungsangebote


Nikotin hat ein beträchtliches Suchtpotenzial. Daher besteht bei der Tabakentwöhnung grundsätzlich Hilfs- und Unterstützungsbedarf. Menschen, die das Rauchen aufgeben wollen, müssen so schnell wie möglich an speziell geschulte Fachkräfte verwiesen werden, die sie entsprechend bei ihrem Rauchstopp unterstützen.


Gut zu wissen: In Luxemburg werden Nikotinersatzpräparate nicht in vollem Umfang von der Caisse Nationale de Santé (CNS) übernommen, ebenso wenig Medikamente zur Raucherentwöhnung.


Weitere Informationen zu den sechs Maßnahmen finden Sie hier.


Wir danken unseren Partnerinnen und Partnern!


Sie unterstützen uns: Fondation Cancer, Association Luxembourgeoise du Diabète, Association Luxembourgeoise des Etudiants en Médecine, Association Luxembourgeoise des Sages-femmes, Association Luxembourgeoise de Pédiatrie Sociale, Association des Médecins et Médecins-Dentistes, Association Nationale des Infirmières et Infirmiers du Luxembourg, Blëtz a.s.b.l, Caritas Jeunes et Familles, Centre François Baclesse, Centre Hospitalier du Nord, Centre Hospitalier Emile Mayrisch, Centre Hospitalier de Luxembourg, Cercle des médecins généralistes, Centre National de Prévention des Addictions, Conférence Nationale des Élèves du Luxembourg, Comité Olympique et Sportif Luxembourgeois, Croix-Rouge luxembourgeoise, Daachverband vun de Lëtzebuerger Jugendstrukturen, Europa Donna Luxembourg, Fédération des Hôpitaux Luxembourgeois, Fédération Nationale des Éclaireurs et Éclaireuses du Luxembourg, Fondatioun Kriibskrank Kanner, Hôpitaux Robert Schuman, Institut National du Cancer, Lëtzebuerger Guiden a Scouten, Ligue médico-sociale, Lycée technique pour professions éducatives et sociales, Lycée Technique pour Professions de Santé, Société Luxembourgeoise de Cardiologie, Société Luxembourgeoise de Diabétologie, Société Luxembourgeoise de Gynécologie et d'Obstétrique, Société Luxembourgeoise de Neurologie, Société Luxembourgeoise d'Oncologie, UNICEF, Université du Luxembourg.


Sie möchten sich als Partner im Rahmen der Initiative Génération Sans Tabac in Luxemburg engagieren? Kontaktieren Sie uns, um weitere Informationen zu erhalten!

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